Gehölzsaum

Totholz ist ein wichtiger Bestandteil der Tieflandfließgewässer, der die Morphologie, die Ökologie und die Eigendynamik des Gewässers beeinflusst. Holz in Fließgewässern bietet Lebensraum und Zufluchtsorte für Fische und wirbellose Tiere und ist ein Ort der Biofilmproduktion, der als Nahrung für Weideorganismen dient.


Kleine Maßnahme, Maßnahme ohne Eingriff in den Gewässerverlauf 

Durchführung

Ein Gehölzsaum kann durch Initialpflanzungen von standorttypischen Gehölzen am Gewässerrandstreifen umgesetzt werden. Außerdem sollten standortuntypische Gehölze entfernt werden, da die Laubstreu im Gewässer negative Auswirkungen auf den pH-Wert haben kann und damit die Artengemeinschaft beeinflusst.

 

Ähnliche Maßnahmen

Geeignet für die Umsetzung von

Nutzen

Durch den Gehölzsaum kann das Ufer vor Abbrüchen geschützt werden. Erlen können durch ihre Wurzeln das Ufer stabilisieren und das Gewässer vor Seitenerosion schützen, während gleichzeitig eine ständige Veränderung des Ufers zugelassen wird, im Vergleich zu einer Uferbefestigung durch Beton oder Steinschüttungen (Bach 2014).

Des Weiteren bieten Gehölze Beschattung des Gewässers und können dadurch hohe Temperaturanstiege im Sommer verringern. Dadurch kann zusätzlich ein Sauerstoffmangel im Sommer gemieden werden. Insgesamt fördern die Gehölze ein Kleinklima und schützen vor extremer Hitze als auch vor Wind.

Ein Gehölzsaum ist zudem von großer Bedeutung für die natürliche Entwicklung von Totholz im Gewässer, welches vielseitige Habitate für Wirbellose und Fische bildet.

Darüber hinaus werden die aquatischen Lebensräume auch durch die Gewässerrandstreifen geprägt und können dadurch die Zusammensetzung der Artengemeinschaften stark beeinflussen. Durch die Beschattung und das Laub ändern sich die organischen Bestandteile im Gewässer. Algen, die viele Wirbellose und einige Fische essen, wachsen durch eine Beschattung weniger stark. Gleichzeitig nutzen jedoch einige Wirbellose Laub als Nahrung. Insgesamt kann dadurch die Artengemeinschaft verändert werden (Effert-Fanta 2019).

Weiterführende Informationen

Literatur

Bach, M. (2014). Gewässerrandstreifen–Aufgaben und Pflege. Handbuch Naturschutz und Landschaftspflege, 1-9.

Effert-Fanta, E. L., Fischer, R. U., & Wahl, D. H. (2019). Effects of riparian forest buffers and agricultural land use on macroinvertebrate and fish community structure. Hydrobiologia841(1), 45-64.

©EUfMAa 2022

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