Barsch

Barsche kommen sowohl in stehenden als auch in fließenden Gewässern vor und sind in Deutschland weit verbreitet. Sie sind unempfindlich gegenüber Überstauungen und organischer Verschmutzung und besiedeln bevorzugt ruhiger fließende Abschnitte, Staubereiche oder Altarme mit Wasserpflanzenvorkommen. Der Barsch ist eine fakultative Auenart und hat daher eine mäßige Bindung an Auengewässer. 

 

Habitatansprüche

Barsche legen ihre Eier als gallertartige Laichbänder ab, welche sich auf dem Substrat, an Wasserpflanzen oder terrestrischen Pflanzen verfangen. Die Reproduktion kann sowohl im Strom als auch in Auengewässern stattfinden, wobei Altarme und Nebengewässer bevorzugt werden. Die Larven der Barsche sind photopositiv und schwimmen daher als Schwarm an die Wasseroberfläche in Ufernähe oder untiefen, strömungsarmen, schlammigen bis sandigen Stellen des Gewässers (Schneider & Korte 2005; Wolter & Freyhoff 2004). 

Die jungen Barsche besiedeln bevorzugt vegetationsreiche, trübe Neben- und Auengewässer. Dabei halten sie sich vermehrt im Uferbereich auf, wobei stärker geneigte Ufer mit groben Substrat (auch Steinschüttungen) bevorzugt werden. Barsche finden sich auch in Kanälen und Gewässerabschnitten mit Betonsohle, insofern die Strömungsgeschwindigkeit gering ist (Schneider & Korte 2005).

Die adulten Barsche ziehen sich in tiefere Zonen des Gewässers zurück und sind an Buhnen, an angeströmten Buhnenkörpern und im Schatten dieser zu finden. Weiterhin finden auch adulte Barsche einen Lebensraum in Auengewässern, wobei der Besiedlungsschwerpunkt bei 1-7 und 0-3 monatig angebundenen Auengewässern liegt. In Kanälen im Tiefland konnte festgestellt werden, dass die Abundanzen der Barsche mit steigender Naturnähe der Ufer und der Strömungsgeschwindigkeit abnahm (Wolter & Vilcinskas 1997).

Geeignete Maßnahmen

Um den Barsch im Gewässer zu fördern sollten vegetationsreiche Ufer, steiniges Substrat und Gewässerabschnitte mit geringer Strömungsgeschwindigkeit entwickelt werden. Dies kann über eine naturnahe Linienführung und Ufergehölz umgesetzt werden. Darüberhinaus werden Auen sowohl als Lebensraum, als auch als Laichhabitat von Barschen genutzt, sodass die Förderung von Auengewässern einen Anstieg der Barschabundanzen unterstützen sollte.  

Literatur

Fließgebiete.nrw (o.A.) Anhang IV. 3: Habitatansprüche der Fischarten (Teil1). https://www.flussgebiete.nrw.de/system/files/atoms/files/anhang_iv.3_habitatansprueche_fische_teil1.pdf.

Schneider, J. & E. Korte (2005). Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für Fische. Empfehlungen für die Lebensraumentwicklung zur Erreichung eines guten ökologischen Zustands gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie. – Gemeinnützige Fortbildungsgesellschaft für Wasserwirtschaft und Landschaftsentwicklung (GFG) mbH, Hrsg., Mainz.

Wolter, C. & J. Freyhof (2004). Diel distribution patterns of fishes in a temperate large lowland river. Journal of Fish Biology 62, 632-642.

Wolter, C. & A. Vilcinskas (1997). Perch (Perca fluviatilis) as an indicator species for structural degradation in regulated rivers and canals in the lowlands of Germany. Ecology of Freswater Fish 6, 174-181.

©Schmidt 2022

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