Dreistachliger Stichling
Der Dreistachlige Stichling besiedelt insbesondere langsam fließende, pflanzenreiche Flachwasserzonen von Gewässern. Er ist unempfindlich gegenüber organischer Belastung (Everard & Perks 2020).
Habitatansprüche
In der Laichzeit erkennt man die Männchen an ihrem rot-orangen Laichkleid. Die Stichlinge laichen in Bodennestern in flachen Bereichen und zeigen territoriales Verhalten und bewachen und versorgen ihren Laich. Die Bodennester sind kleine Gruben auf sandigem Substrat, die mit Pflanzenmaterial befüllt werden (Everard & Perks 2020). Die Larven und Jungfische leben in Gewässerabschnitten mit mittlerer Tiefe und an überfluteter terrestrischer Vegetation.
Die adulten Dreistachligen Stichlinge nutzen Uferzonen und deckungsreiche Nebengewässer als Lebensraum. Überhängende Vegetation sowie Blockschüttungen und Totholz nutzen Dreistachlige Stichlinge für den Schutz vor Fressfeinden. Außerdem ist der Stichling eine fakultative Auenart und hat daher eine mäßige Bindung an Auhabitate. Auenhabitate werden für die Reproduktion genutzt und auch der gesamte Lebenszyklus kann in Auhabitaten verbracht werden (Scharbert 2004; Schwevers 2012).
Maßnahmenimplikationen
Das Vorkommen von Dreistachligen Stichlingen im Gewässer kann durch Bereiche mit überströmter terrestrischer Vegetation gefördert werden. Diese Lebensräume können durch Sohlanhebungen und eine naturnahe Linienführung gefördert werden. Darüber hinaus nutzen die Stichlinge Auhabitate für die Reproduktion. Daher sollte die Entwicklung von Auenhabitate gefördert werden.
Literatur
Everard, M., & Perks, J. (2020). The complex lives of British freshwater fishes. CRC Press.
Scharbert, A. (2004). Die Auswirkungen hydrologischer Extreme auf die Fischbestände verschiedener Auengewässer im Deichvorland des Niederrheins. DGL-Tagungsbericht 2003 (Köln), 227-232.
Schwevers, U. (2012). Strukturelle Anforderungen der Fischfauna an Auengewässer. Artenschutzreport 29, 29-38
©Schmidt 2022