Hasel
Der Hasel ist in Nordeuropa in fließenden Gewässern mit guter Wasserqualität weit verbreitet.
Habitatansprüche
Haseln wandern kurze Strecken zu geeigneten Laichhbaitaten und laichen im späten Winter oder frühen Frühjahr bei Temperaturen unterhalb 10 °C ab. Als Laichhabitat werden überströmten Kiesbänken genutzt, wobei Kolke und Pools als Rast- und Sammelplätze dienen (Everard & Perks 2020). Die Jungfische benötigen nahrungsreiches Wasser und halten sich an sonnenexponierten Ufern auf. Mit zunehmendem Alter besiedeln Haseln Bereiche mit stärkerer Strömung. Die Jungfische nutzen auch Auengewässer als Lebensraum, insofern diese durch Wasserpflanzen und sandig-kiesiges Substrat geprägt sind.
Die adulten Haseln sind Allesfresser und ernähren sich bevorzugt von größeren Wirbellosen und Fischbrut (Everard & Perks 2020). Sie sind in allen Tiefen der Wassersäule aktiv und fressen sowohl an der Wasseroberfläche als auch am Grund. Nachts nutzen die Haseln Pools und Stillen während sie tagsüber auch im Strömungsbereichen vorkommen. Generell gelten Haseln als schwimmstarke Fische und können auch in stärkerer Strömung leben.
Ähnliche Maßnahmen
- Gehölzsaum
- Uferrandstreifen
Geeignet für die Umsetzung von
- Kiesrauschen
- Naturnahe Linienührung
- Auengewässer
- Totholz
Maßnahmenimplikationen
Der Einbau oder die natürliche Entwicklung von Totholz kann zur Bildung von Kolken und Unterständen führen, welche in der Laichzeit für die Hasel wichtige Ruheplätze bereitstellen (Osei et al. 2015). Außerdem ist Feinkies ein Laichhabitat, weshalb zur Förderung der Haselpopulationen Kiesrauschen und Kiesdepots im Gewässer eingebracht oder entwickelt werden sollten.
Große Querbauwerke können durch die geringe Fließgeschwindigkeit oberhalb der Stauung dazu führen, dass rheophile Arten, die auf eine hohe Strömungsgeschwindigkeit angewiesen sind, wie der Hasel, die Gewässerabschnitte nicht mehr besiedeln können (Dumont et al. 2005). Daher sollten diese nach Möglichkeit entfernt oder durchwanderbar gestaltet werden.
Literatur
Dumont, U., Anderer, P., & Schwevers, U. (2005). Handbuch Querbauwerke. Düsseldorf (Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und ländlichen Raum NRW).
Everard, M., & Perks, J. (2020). The complex lives of British freshwater fishes. CRC Press.
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