Bachforelle
Die Bachforelle kommt typischerweise in kalten, sauerstoffreichen, rasch fließenden Bächen und Flüssen vor, wobei sie im Tiefland auch Bäche mit größerem Sandanteil besiedelt. Sie benötigen viele verschiedene Biotopstrukturen wie Riffel, Pools, Kiesbänke, Kolke und Totholz.
Habitatansprüche
Bachforellen laichen in rasch fließenden Gewässerabschnitten mit kiesigem Grund. Das Weibchen legt dabei ihre Eier in eine Laichgrube ab. Als Mesohabitat besiedeln Bachforellen kiesige Flachufer. Die Eier entwickeln sich zwischen 3 und 13 °C optimal.
Die Forellenlarven suchen nach dem Schlüpfen tiefere Porenräume im Kies oder in Blocksteinschüttungen. Die Jungfische nutzen ebenfalls Kiesbänke und kleinere Kolke als Lebensraum und ziehen mit zunehmendem Alter in tiefere und strömungsreichere Bereiche (Pavel et al. 2005). Die Juvenilen meiden aquatische Vegetation und Poolketten und bevorzugen unterspülte Ufer und Ufergehölze (Riedl & Unfer 2010).
Ausgewachsene Bachforellen leben an Prallhangufern mit Blöcken, natürlichen Felsstrukturen oder Totholzstrukturen, durch die Kolke und Poole gebildet wurden und sind außerhalb der Reproduktionszeit standorttreu. Sie ernähren sich von Insektenlarven und kleinen Fischen (Eberstaller et al. 2005; Riedl & Unfer 2010; Waterstraat 2001).
geeignete Maßnahmen
Geeignete Maßnahmen
Um das Vorkommen der Bachforellen im Gewässer zu fördern, sollte zum einen die Durchgängigkeit zu den Laichhabitaten gefördert werden. Zusätzlich sind schnelle Strömungen und Kiesrauschen sowie kühle Temperaturen unabdingbar. Neben dem Entwickeln oder Einbringen von Kies sollte das Gewässer daher beschattet sein. Steine und Totholz können den Forellen Schutz bieten. Ebenso bietet überhängende Vegetation und Wurzeln Schutz für die Jagt (Crisp 1996). Ein Gehölzsaum führt außerdem zur Entwicklung von Totholzstrukturen im Gewässer, wodurch Kolke als Ruhe- und Jagdplätze für Bachforellen entstehen.
Literatur
Flussgebiete.nrw (o.A.). Anhang IV. 3: Habitatansprüche der Fischarten (Teil1). https://www.flussgebiete.nrw.de/system/files/atoms/files/anhang_iv.3_habitatansprueche_fische_teil1.pdf.
Crisp, D.T. (1996). Environmental requirements of common riverine European salmonid fish species in fresh water particular reference to physical and chemical aspects. Hydrobiologia 323, 201-221.
Eberstaller, J., Eberstaller-Fleischanderl, D., Wiesner, Ch., Unfer, G., Peter, A., Schager, E. & E. Bohl (2005). Fischökologische Bestandsaufnahme Alpenrhein 2005.
Pavel, V., Dusek, J., Svatora, M. & P. Moravec (2005). Fish assemblage structure, habitat and microhabitat preference of five fish species in a small stream. Folia Zoologica 54 (4), 421-431.
Riedl, C. & G. Unfer (2010). Bewertung kleiner Bäche hinsichtlich ihrer Lebensraumeignung für juvenile Bachforellen. Österreichs Fischerei 63, 214-226.
Waterstraat, A. (2001). Einfluß von Querverbauungen und einer Fischaufstiegshilfe auf die Raumnutzung und Laichplatznutzung adulter Bachforellen Salmo trutta fario L. in der Nebel. Verhandlungen der Gesellschaft für Ichthyologie 2, 167-182.
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