Steinbeißer
Steinbeißer gehören zu den Schmerlenarten. Der Steinbeißer lebt in vielen verschiedenen Gewässertypen mit geringer Strömungsgeschwindigkeit und ist eine bodenorientierte Art, die schlammig-sandiges Material bevorzugt.
Habitatansprüche
Die Steinbeißer laichen im April bei Wassertemperaturen von mindestens 18°C. Die Eier werden in Stillgewässern wie Altwässer oder in Gewässerbereichen mit seichter Strömung an dichten Pflanzenpolstern abgelaicht. Die Larven und Jungfische nutzen ufernahe flache Habitate. Dichter Pflanzenbewuchs oder Algen bieten den Jungfischen beim Heranwachsen Schutz vor Fressfeinden wie Stichlingen oder anderen Fischen (Bohlen 2003). In feinem Sediment wie Schlamm oder Sand oder in organischem Material graben sich die Steinbeißer außerdem bei Gefahr ein (Pfeifer & Schmieder 2017).
Die adulten Steinbeißer bevorzugen sandige, etwas tiefere Abschnitte, kommen aber auch bei schlammigem Substrat vor. Steinbeißer meiden Kies und nutzen sandige, verkrautete Altarme und Standgewässer als Habitat, wobei Abschnitte mit mäßiger Strömung als Teilhabitat besiedelt werden. (Schneider & Korte 2005).
Steinbeißer können bei Sauerstoffmangel Luft an der Wasseroberfläche schlucken und sind daher an sauerstoffreduzierte Gewässerabschnitte angepasst (Pfeifer & Schmieder 2017)
Maßnahmenimplikationen
Die Steinbeißer Population im Gewässer steht im Zusammenhang mit geeigneten Laichhabitaten und der Durchgängigkeit des Fließgewässers. Gewässer mit flachen Ufern und Feinsedimenten und Makrophyten werden als Laich- und Jungfischhabitat bevorzugt. Sind solche in Form von Seitengewässern oder Altwässer an ein Fließgewässer angebunden, können sich Steinbeißer gut reproduzieren. Außerdem ist das Substrat für den Steinbeißer ein wichtiges Kriterium für die Reproduktion. Feinkörniges Substrat mit organischem Anteil bietet Schutz vor Fressfeinden und in seichten Uferbereichen ausreichend Nahrung in Form von kleinen Wirbellosen und Algen. Daher sollten Gewässerabschnitte mit grabbarem feinem Sediment entwickelt werden. Durch eine naturnahe Linienführung können an den Gleithängen durch Totholz Gewässerbereiche mit flachen Ufern und feinem Sediment entstehen, welche einen Lebensraum für dein Steinbeißer bieten.
Literatur
Bohlen, J. (2003). Untersuchungen zur Autökologie des Steinbeißers: cobitis taenia. Humboldt-Univ..
Pfeiffer, M., & Schmieder, B. (2017). Die Fischart Steinbeißer-Artenschutz lohnt sich!. Landesfischereiverband Baden-Württemberg eV.
Schneider, J. & E. Korte (2005). Strukturelle Verbesserungen von Fließgewässern für Fische. Empfehlungen für die Lebensraumentwicklung zur Erreichung eines guten ökologischen Zustands gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie. Gemeinnützige Fortbildungsgesellschaft für Wasserwirtschaft und Landschaftsentwicklung (GFG) mbH, Hrsg., Mainz.
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